Die Vernetzung intelligenter Geräte steigert die Sicherheit, den Komfort und die Energieeffizienz. Allerdings birgt das Smarthome auch Risiken. Unzureichend gesicherte Systeme sind beliebte Ziele von Hackern, die sich bei einem Cyberangriff Zugriff zu den Daten und zum Haus verschaffen. Hinzu kommt: Die Systeme sammeln ununterbrochen Daten zu den Routinen, Vorlieben und Angewohnheiten der Bewohner. Gelangen diese bei einem Verstoß gegen die Datenschutzrichtlinien in falsche Hände, besteht die Gefahr für einen Identitätsdiebstahl.
Unsere Meinung zum Datenschutz
Das Thema Datenschutz ist nicht nur in Bezug auf die eigene Person bedenklich. Die Verwendung intelligenter Geräte kann die Persönlichkeitsrechte Dritter beeinträchtigen. Das ist der Fall, wenn die Überwachungskamera den Handwerker bei der Reparatur der Waschmaschine filmt, ohne dass er dafür seine Einwilligung gegeben hat. Ebenfalls kritisch zu betrachten ist die Überwachung von Pflegebedürftigen und Kindern mit smarten Innen- und Außenkameras. Bisher gibt es keine eindeutige Regelung in der Datenschutzgrundverordnung der EU (DSGVO) zur Videoüberwachung im nicht öffentlichen Bereich.
Datenschutz ist ein besonders wichtiger Aspekt bei der Nutzung von Smart-Home-Systemen. Die Vernetzung zahlreicher Geräte und die Zentralisierung der Steuerung bringen sowohl Vorteile als auch Nachteile in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit mit sich.
Vorteile im Bereich Datensicherheit eines Smart-Home System
Kontrolle über persönliche Daten
Einige Smart-Home-Systeme bieten die Möglichkeit, die eigenen Daten lokal zu speichern, ohne sie in eine Cloud zu laden. Dies gibt den Nutzern mehr Kontrolle über ihre persönlichen Informationen.
Verschlüsselung
Viele moderne Smart-Home-Geräte verwenden fortschrittliche Verschlüsselungstechniken, um die Kommunikation zwischen den Geräten und der Steuerungszentrale zu sichern. Dadurch wird es für Außenstehende schwieriger, Zugang zu den Daten zu erhalten.
Anpassbare Datenschutzeinstellungen
Manche Systeme erlauben es dem Nutzer, die Datenschutzeinstellungen individuell anzupassen. So kann man beispielsweise selbst entscheiden, welche Daten erfasst und wie sie verwendet werden.
Nachteile und Datenschutzbedenken bei Smart-Home:
Sammlung von Nutzungsdaten
Smart-Home-Systeme sammeln eine Vielzahl von Daten, darunter vielleicht auch sehr persönliche wie die Uhrzeiten, zu denen man zu Hause ist oder das eigene Verbrauchsverhalten. Diese Informationen könnten von den Anbietern für verschiedene Zwecke verwendet oder sogar an Dritte weitergegeben werden.
Anfälligkeit für Hackerangriffe
Wie jedes vernetzte System sind auch Smart Homes potenziell anfällig für Hackerangriffe. Je mehr Geräte vernetzt sind, desto mehr Angriffsflächen gibt es. Ein unsicher konfiguriertes Smart-Home-System kann daher ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen.
Abhängigkeit von den Anbietern
Viele Smart-Home-Geräte erfordern eine Anbindung an die Server des Anbieters. Fällt dieser Server aus oder wird der Dienst eingestellt, kann das die Funktionalität der Geräte beeinträchtigen oder sogar ganz zum Erliegen bringen.
Schwierige Einrichtung von Datenschutzeinstellungen
Während einige Systeme anpassbare Datenschutzeinstellungen bieten, sind diese oft kompliziert und für den durchschnittlichen Nutzer schwer verständlich. Wer sich nicht intensiv damit auseinandersetzt, riskiert, ungewollt mehr Daten preiszugeben, als ihm lieb ist.
Datenschutz und Smart Homes sind ein komplexes Thema, das sorgfältige Überlegung erfordert. Wenn du in ein Smart-Home-System investieren möchtest, solltest du die Datenschutzbestimmungen und -einstellungen der jeweiligen Produkte genau prüfen und bei Bedarf professionelle Beratung in Anspruch nehmen.
Datensicherheit: So kannst Du ein Smarthome schützen
Durch die Verbindung mit dem Internet besteht die Gefahr, dass sich Cyberkriminelle Zugang zu empfindlichen Daten verschaffen. Zu den wesentlichen Gefahrenquellen gehören laut Verbraucherzentrale:
- Benutzerkonten: Zur Verwendung der smarten Geräte legen Nutzer ein Benutzerkonto an, das sie mit einem Passwort schützen. Damit Hacker keinen Zugriff auf die Daten haben, sollte dieses möglichst sicher sein.
- Datenübertragung: Ein möglicher Angriffspunkt für Hacker ist die Übertragung der Daten aus der App an die Cloud oder zum Server des Anbieters. Eine sichere Verschlüsselungstechnik verhindert, dass digitale Diebe diese im Klartext abfangen. Die aktuell sicherste WLAN-Verschlüsselung ist WPA3.
- Intelligente Geräte: Weisen die Smart-Home-Geräte technische Schwachstellen auf, bieten sie Hackern schnellen Zugriff. Gelingt es den digitalen Dieben, ein Gerät in dem System zu übernehmen, sind diese in der Lage, auch die anderen Multimedia- und Haushaltsgeräte zu kapern.
- Datenlecks: Datenpannen bei Cloud-Anbietern führten in der Vergangenheit häufiger dazu, dass sensible Daten frei im Internet einsehbar waren. Ändern Nutzer ihre Passwörter nicht regelmäßig, besteht die Gefahr, dass Hacker jederzeit die abgefangenen Daten nutzen, um sich ins Smarthome einzuloggen.
Smart-Home Ratgeber der Stiftung Warentest
Der Ratgeber der Stiftung Warentest „Digitale Welt für Einsteiger“ gibt Erstanwendern Hilfestellung bei der Einrichtung und Verwendung von Alexa und Amazon Echo. Leser erhalten wertvolle Tipps zur Integration in den Alltag und bekommen Hinweise zu erweiterten Funktionen.
Das hat uns besonders gefallen:
- leicht verständlich geschriebener Ratgeber
- Anleitungen mit Screenshot
- wichtige Hinweise zu Datenschutz und Sicherheit
- detaillierte Angaben zur Steuerung des Smarthomes
Das hat uns weniger gefallen:
- Ratschläge nur für Unerfahrene geeignet
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Unser Fazit
Vor dem Kauf intelligenter Geräte sollten sich Nutzer darüber informieren, welche Daten der Anbieter sammelt und wie er diese schützt. Ein sicheres Passwort, die Zwei-Faktor-Authentifizierung und getrennte Router-Netzwerke für Smart Home und PC erhöhen die Sicherheit. Regelmäßige Software-Updates schließen potenzielle Sicherheitslücken, die Hacker nutzen, um in das System einzudringen und Daten abzufangen.
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Quellen und Links:
Andrea Estermeier VerbraucherService Bayern (2019): Smarthome Datenschutz | Verbraucherportal Bayern, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, [online] https://www.vis.bayern.de/digitale_welt/smart_home/smarthome_datenschutz.htm [abgerufen am 18.09.2023].
Smart Home – das „intelligente Zuhause“ | verbraucherzentrale.de (o. D.): Verbraucherzentrale.de, [online]https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/wohnen/smart-home-das-intelligente-zuhause-6882 [abgerufen am 18.09.2023].